Trailpark Weidlingbach – die Fakten.

Jetzt ist es also so weit, wir haben die Genehmigung für den ersten “Trailpark” im Wienerwald – der erste Puzzlestein für die große Vision eines zeitgemäßen Mountainbike-Streckennetzes nahe der Großstadt Wien. Was heißt das im Detail? Wie sollen die Strecken ausschauen? Wann wird gebaut? Wer soll das bezahlen? All das wollen wir euch in diesem Artikel erzählen..

Die Fläche

Wer die Strecke in Weidlingbach kennt, dem sind vielleicht schon die weißen Grenzsteine aufgefallen. Diese markieren die Grenze zwischen den Grundstücken von Stift Klosterneuburg (nördlich) und den Österreichischen Bundesforsten (südlich). Mit beiden haben wir ausgehandelt, dass wir über die Wienerwald Tourismus GmbH (diese ist für das aktuelle MTB-Streckennetz im Wienerwald zuständig) die Fläche pachten werden um dort ZWEI Strecken zu errichten.

Diese Strecken sollen ein Musterbeispiel dafür werden, dass Biken auf gebauten Strecken nicht nur ein Sport für Adrenalinjunkies sein muss, sondern zeigen dass  auch Flow- und JumpTrails ihren Platz in der Community haben und auf gut gebauten Strecken alle Könnensstufen ihren Spass haben können. Zugleich soll eine Entflechtung mit dem dort bestehendem Wanderweg erreicht werden.

Ein Trailpark
… soll aus einem (oder mehreren), speziell für die Nutzung mit Mountainbikes gebauten und genehmigten Weg(en) bestehen. Durch Beschilderung und alternative Wegangebote sollen Begegnungen und Konflikte mit anderen Waldnutzern vermieden werden ( “Single Use”).
Im Konsens mit den Grundbesitzern soll es dabei jedoch zu keiner Flächenumwidmung in eine Sportstätte kommen.

Die Strecken

Südlich des Wanderwegs – großteils auf Grund der ÖBf – wird ein komplett neuer Flowtrail errichtet, der sich an jeden richtet, der Fahrrad fahren kann. Dort soll es möglich sein ersten Kontakt mit der Faszination des Trail-Bikens zu machen, ohne sich fürchten zu müssen. Aber auch bei fortgeschrittenen Bikern werden Flowtrails – so sie denn gut gebaut sind – vermehrt als Spaßgarant, mit unzähligen Kurven ohne ständiges Bremsen, verstanden.

Da Biken aber auch immer mehr mit „Airtime“ assoziiert wird, soll auch die alte Strecke mit ihrem Charakter revitalisiert werden. Diese war bereits in einem sehr guten Zustand, allerdings müssen einige Dinge im Konsens mit allen Beteiligten und bedingt durch die nun bei uns als Verein liegende Verantwortung für die Sicherheit, angepasst werden.

Der untere Teil der Strecke verlief bisher auf einem markierten Wanderweg, für eine genehmigte Single-Use-Strecke natürlich ein no-go. Dieser Streckenabschnitt war zudem wenig attraktiv, oft vom Regen ausgewaschen und wurde kaum befahren, teilweise auch aus Angst an der Forststraße unliebsame Begegnungen zu machen.  

Durch die Verlegung dieses Abschnitts um einige Meter Richtung Norden soll einerseits die Trennung der Wege für Wanderer und Biker gewährleistet werden, zum anderen kann so haltbar und sicher gebaut werden, was vor allem im Hinblick auf unsere zukünftigen Aufgaben der Kontrolle und Wartung von Bedeutung ist.

Für ein konfliktfreies Miteinander

Das Projekt wird auch vom Betreuer des Wanderwegenetzes im nördlichen Wienerwald – dem ÖTK Klosterneuburg – unterstützt und mit dessen Zustimmung wird auch im oberen Teil ein Stück eines Wanderweges verlegt, um Trails ohne Querungen zu schaffen.

Zusätzlich entwickeln wir momentan ein Beschilderungskonzept, um zum einen Regeln und Streckencharakteristik als auch die deutliche Trennung von Wanderwegen und Mountainbikestrecken zu kommunizieren. Mit einer die Strecken begleitenden Beschilderung soll auf besondere Features (Stichwort “Chickenline”) hingewiesen werden und auch im Falle eines (hoffentlich selten vorkommenden) Unfalls geholfen werden die Verortung auf der Strecke zu erleichtern.

Natürlich wurde auch an die An- und Auffahrt gedacht: Alle Zufahrten von den angrenzenden offiziellen MTB Strecken kommend (Kahlenbergerdorf- und Hameau-Strecke) werden durch Legalisierung der Reststücke bis hin zum Traileinstieg vervollständigt. Gleichzeitig wird die doch ziemlich langatmige und nach wie vor illegale Auffahrt über die hinter dem Schranken liegende Forststrasse durch eine geplante neue Forststraße des Stift Klosterneuburg deutlich verkürzt. Dadurch soll auch erreicht werden, dass nicht mehr direkt auf der Strecke hochgeschoben wird.

Der Zeitplan

Die Auflagen der Behörde besagen, dass wir bis 15.3.2016 Zeit haben um im Wald mit Maschinen zu arbeiten (Brutschutz). Danach können wir in Handarbeit weitermachen. Der erste Schritt ist jetzt die Strecken auszustecken um ihren Verlauf zu markieren. Dies wird von unserem Trailbau-Team, das von Anfang an aktiv in die Planung der Strecke eingebunden war und ist und einem kompetentem Baggerfahrer durchgeführt.
Danach werden die beiden Strecken – soweit es Finanzen und Zeit zulassen – mit einem Kleinbagger vorbereitet und womöglich auch schon Material transportiert, damit wir später nicht alles von Hand für Tables und Anlieger durch den Wald schieben müssen…

Die darauf folgende manuelle Arbeit werden wir ab ca. Anfang März mit Freiwilligen an sogenannten “Bautagen” organisieren. Dabei sollen Bautrupps koordiniert an bestimmten Streckenteilen arbeiten. Damit am Ende auch das rauskommt was geplant ist wird immer ein Bau- bzw. Truppleiter ein Auge auf das Baugeschehen und das Gesamtprojekt haben.

Wir hoffen mal auf ähnlich zahlreiche Mithilfe wie bei unseren Freunden in Rychleby:

Da dies unser erstes Projekt dieser Art und im Wienerwald insgesamt ist, gibt es leider noch keinerlei Erfahrungswerte: Wie schnell kann ein Bagger die Strecke vorbereiten? Wieviele Leute werden sich zur freiwilligen Mitarbeit melden? Wie wird das Wetter und wie wird es Motivation und Baufortschritt beeinflussen? Dementsprechend können und wollen wir uns auch noch nicht auf einen fixen Eröffnungstermin festlegen: Wir rechnen mal optimistisch mit einer Fertigstellung der Strecken bis Juli 2016, viele hoffen aber natürlich insgeheim dass es schneller gehen wird.

Die Kosten

Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein – es ist von Genehmigungen, Gutachten, Pacht und Werkzeug die Rede – all das kostet Geld. Deshalb müssen wir hier auch gleich nochmal deutlich darauf hinweisen: Dies ist aktuell noch ein ausschließlich aus einer kleinen Vereinskasse finanziertes Projekt. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, Unterstützung aus diversen Fördertöpfen zu bekommen, aber dies ist ein langer und harter Weg.

Auch für Sponsoren scheint dieses Projekt noch nicht real genug zu sein um “richtiges Geld” hineinzustecken. Deshalb liegt es vorerst an uns – allen Mountainbikern im Wienerwald – zu beweisen, dass uns etwas daran liegt moderne, anspruchsvolle und konfliktfreie Trails zu bekommen.

Liebe Mitglieder & Interessenten!

Wir rechnen momentan für den Trailpark Weidlingbach mit einer Summe von ca. 4000 Euro, die wir brauchen werden, um Baggermiete und Werkzeuge zu organisieren. Das heißt jeder Mitgliedsbeitrag und jede Spende ermöglichen eine schnellere und bessere Umsetzung unserer Vision. Wir können daher nur an alle unsere Follower und Liker appellieren: Virtuell ist schön und gut, aber wenn wir alle dieses Frühjahr vielleicht mal auf einen neuen  Reifen oder ein Shirt verzichten, dann geht hier richtig was weiter.

Wir vom Verein nehmen uns da nicht aus und organisieren fleißig Spenden und mögliche Geldquellen und zahlen selbstverständlich auch in die Vereinskasse ein. Jedes neue Mitglied und jede Spende oder verkauftes Vereins Shirt sind hier höchst willkommen und drücken Eure Unterstützung für dieses Community Projekt aus !!!

Euer Alex
(Obmann Verein Wienerwald Trails)

Bankverbindung für Spenden:

Empfänger: Wienerwald Mountainbike Trails
IBAN: AT90 2022 7000 0003 5600
BIC: SSKOAT21XXX
Zahlungsreferenz: Spende Weidlingbach

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